cinema tip .
ost punk I documentation about punks in east berlin I pure, radikal, amazing
Kinostart August 2007:
ostPUNK! / too much future ist das Porträt sechs ehemaliger Punks aus Berlin, Leipzig und Dresden. Es ist an Orten angesiedelt, die inzwischen für ihren Lebensmittelpunkt stehen und beschreibt sie in Situationen, die heute signifikant für ihre Lebenshaltung sind. Der Film konfrontiert ihre Gegenwart mit ihrer Vergangenheit, mit dem bleibenden Eindruck vom bunten Grau des Ostens. Er spiegelt die Erinnerung an einen Staat, der in seinem hohen Anspruch an seine Bürger höchstens gewöhnlich war und ungewöhnliche Menschen beargwöhnte und mit Repressalien überzog. Die DDR ging kollektiv unter, ihre Verweigerer, die Hauptakteure dieses Films, haben sich ihre Individualität erhalten und sind äußerst gesellige Einzelgänger geblieben.
Der Film versteht Punk nicht nur als ein politisches, sondern auch als ein ästhetisches Phänomen. Die Auseinandersetzung mit Punk findet daher auch stilistisch statt und war für uns von der Mitteilungsebene des Films nicht zu trennen. Punk an sich war in seinen intensivsten Momenten eine Zumutung und in der Synthese aus Aufklärung und Irritation lag unsere Intention, überhaupt einen Film über Punks in der DDR zu machen.
Der Materialmix aus verschiedenen Formaten und Medien ist nicht notwendiges Übel, wir haben ihn durch Bildbearbeitung und Schnitt bewußt sichtbar gemacht. Aktuelle Filmaufnahmen werden mit unveröffentlichtem Original-Super8-Material kombiniert, DDR-Propagandafilme prallen auf Animationen mit Clipcharakter.
Der Clipcharakter vieler Filmsequenzen beruht aber auch auf deren Synchronisation mit einst illegalen Aufnahmen von DDR-Punkbands. Ihre Präsentation dürfte in dieser Bandbreite bisher einmalig sein. Der Dokumentarfilm ist daher zugleich Pop und ein Musikfilm.
Neue Visionen Filmverleih www.neuevisionen.de